Prize Papers und transatlantische Sklaverei: Ausbeutung, Leid und angetanes Unrecht: Ausstellung Berlin Akademienunion

7.11.2023 | Hans Beelen

Zum Akademientag 2023 eröffnet die Ausstellung des Akademienprojekts Prize Papers in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.

Die Prize Papers sind Zeugnisse europäischer Expansion und des Kolonialismus. In den Kapergerichtsprozessen wurde Sklaverei nicht verurteilt, sondern verhandelt, mit Menschen als Ware. Viele gekaperte Schiffe waren am Handel mit versklavten Menschen beteiligt. Daher sind in den Prize Papers noch hunderte Dokumente und Artefakte erhalten, die Einblick geben in den Handel mit versklavten Menschen, aber auch in die Lebenssituation auf den Plantagen oder an Bord der Schiffe.

Die Dokumente reichen von Verwaltungsakten von Plantagen über Schiffsinventare, in denen nur Nummern verzeichnet sind, bis hin zu Briefen, in denen über versklavte Menschen geschrieben wurde, über ihr Alter, Aussehen oder Geschlecht - auch Artefakte wie Goldringe oder Glasperlen stehen in direkter Verbinung zur Sklaverei. Die versklavten Menschen werden nur in einer begrenzten Anzahl der Dokumente namentlich genannt und kommen nur sehr selten selbst zu Wort. In dieser Fotoausstellung steht ihr Schicksal im Mittelpunkt.

Die Ausstellung wird vom 7. November 2023 bis 31. März 2024 im Flur hinter dem Leibniz-Saal der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Akademiegebäude am Gendarmenmarkt, Eingang Markgrafenstraße 38, 10117 Berlin, zu sehen sein.

Der Eintritt zur Ausstellung ist frei.

Am Akademientag 2023 finden jeweils um 11 Uhr, um 13 Uhr und um 15 Uhr Führungen durch die Ausstellung statt. Treffpunkt ist vor dem Konferenzraum 2.